Besser spät als nie kommt nun ein kurzer Bericht von meinem Geburtstag, den ich zum ersten Mal nicht im Kreise meiner Familie und Freunde feierte. Dies war schon etwas ungewöhnlich.
In Bergen wurde ich von Leire, der Spanierin und Kay aus England mit Happy Birthday geweckt. Wir mussten früh aufstehen, da die siebenstündige Zugfahrt nach Oslo angesagt war. Dort angekommen machte ich mich auf den Weg zum Hostel, um mich mit Daniela zu treffen. Natürlich wusste ich den Weg nicht genau und musste dann schlussendlich vom GPS auf meinem Smartphone Gebrauch machen. Daniela begrüsste mich mit Muffin und Kerzen. Voll lieb! Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Um den Geburtstag noch etwas zu feiern, machten wir uns schliesslich auf den Weg zum Oslo Winterpark, wo das Superpipe Final Snowboard der X-Games Oslo stattfand. An der Rezeption fragten wir nach dem Weg und er wurde uns freundlich erklärt. Die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr dauerte ca. 1 Stunde. Am Ziel angekommen realisierten wir sehr bald, dass etwas nicht stimmen konnte. Wir waren bei der Bergstation statt unten im Tal zu sein. Meine Laune verschlechterte sich langsam etwas und zudem hatte ich grossen Hunger. Im Bergrestaurant fragten wir nach, wie wir am schnellsten nach unten gelangen. Mit dem Sessellift talwärts zu fahren ist in Norwegen aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. So entschieden wir uns für ein Taxi. Als wir dann endlich die pompöse Schanze sahen, freute ich mich richtig auf diesen Event. Doch schon folgte ein weiteres Missgeschick... Ich konnte mein Ticket nirgendwo finden. Glücklicherweise befand sich die Mail mit den Tickets noch auf meinem Handy und ich konnte dies somit elektronisch vorweisen.
Zum letzten Durchgang der Männer haben Daniela und ich es dann immerhin zu den X-Games geschaft. Einen Run von Iouri Podlatchikov haben wir noch sehen können und das Linsencurry von einem Essenstand war auch äusserst schmackhaft. Beruhigend finde ich auch noch, dass unseren deutschen Freunden genau das Gleiche passiert ist, nur waren diese halt früher dran. Auf jeden Fall war ich danach so erschöpft von den ganzen Erlebnissen, dass ich an meinem 22. Geburtstag früh ins Bett ging.
Am Samstagmorgen haben wir bei traumhaftem Wetter etwas Sightseeing in Oslo gemacht. Das Stadtzentrum hat man relativ schnell gesehen. Besonders gefallen hat mir die Architektur des Opernhauses. Modern, aber sehr schön. Nachmittags war der zweite Teil X-Games, die Big Air Finals, angesagt. Den Freeskiern und Snowboardern zu zusehen war sehr eindrücklich. Wir hatten einen super Nachmittag sowie Abend und konnten das Feiern noch etwas nachholen.
Sonntags ging es dann zurück mit dem Zug nach Kristiansand. Dort habe ich den Briefkasten geleert und mich so gefreut über die vielen Briefe und Karten. So lieb, wie viele Leute an mich dachten, obwohl ich gar nicht daheim bin. Daniela und Sonja haben unsere Wohnung überraschenderweise noch mit einer Girlande und Ballonen geschmückt. Diese Dekoration hängt immer noch, weil ich mich so fest darüber gefreut habe. Sonja hat sogar extra noch feine Muffins gebacken. Ich konnte da noch die Geschenke meiner Familienmitglieder auspacken und wir haben gemütlich mit Kuchen und Kaffee noch etwas gefeiert.
Mein 22. Geburtstag hat sich somit irgendwie über das ganze Wochenende durchgezogen. Diesen aussergewöhnlichen Geburtstag werde ich bestimmt in guter Erinnerung behalten.