Montag, 11. Januar 2016

Fortbewegungsart Nummer 1

Heute habe ich mir Gummistiefel gekauft. Mir genügten zwei Tage, während denen ich mich mit nassen Socken durch Schneematsch quälen musste. Eigentlich habe ich gutes Schuhwerk mitgebracht. Dieses trage ich hier nahezu ununterbrochen. Doch bei diesem Dauerregen, dem vorgängigen Schnee und den langen Distanzen, die ich zurücklege, ist es kein Wunder, dass meine Schuhe nicht mehr ganz wasserdicht sind. Der Imprägnierspray meiner Mitbewohnerin wurde fleissig benutzt, doch auch er konnte den Umständen nicht trotzen. 
Nun unterwegs mit meinen Gummistiefeln fühle ich mich wirklich gut. Egal wohin ich trete, meine Füsse bleiben trocken. Diese Investition hat sich definitiv gelohnt. In den Stiefeln trage ich norwegische Wollsocken, so bleiben meine Füsse auch schön warm.

Hier im Norden ist gutes Schuhwerk unabdingbar, denn Laufen ist oft die einzige Möglichkeit an das gewollte Ziel zu kommen. Mein Weg zu Fuss zur Universität dauert ungefähr dreissig Minuten. Um ins Stadtzentrum zu gelangen, benötige ich etwa gleich lang. Klar gäbe es Busse. Diese zu benutzen ist aber fast umständlicher, weil ich mehrere Male umsteigen müsste. Zudem ist der ÖV auch teurer. Grundsätzlich bin ich ein Fan von Laufen, ausser bei nassen Füssen oder stürmischem Wetter. Glücklicherweise konnte ich eines von beidem ändern! Bei schlechtem Wetter hilft nur gute und wasserdichte Kleidung, eine optimistische Einstellung und danach ein warmer Tee zum Aufwärmen.

Den Norwegern macht Fortbewegung bei Schneefall und Sturm nicht viel aus. Selbst wenn die Strassen und Gehsteige mit Schnee bedeckt sind, sind sie noch mit ihren Velos unterwegs. Oft in einem Tempo, das ich bei diesen Verhältnissen für unangemessen halte.

Im Stadtzentrum habe ich schon Personen unterwegs mit Langlaufskis gesehen. Dies funktioniert ganz gut, weil die Trottoirs schneebedeckt sind. Norwegen macht seinem Ruf als Langlaufskidestination wirklich alle Ehre. Natürlich ist diese Fortbewegungsart praktisch und auch zeitsparend. Vom Stadtzentrum direkt auf die Loipe, dies würde wohl meinem Vater gefallen.

Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf den Frühling. Dann möchte ich mir ein Fahrrad mieten, damit ich mich effizienter bewegen kann. Aber für die nächsten zwei Monate heisst es wohl noch: Laufen, laufen und nochmals laufen.

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